Künstly aus Leidenschaft

Jahrzehntelang war ich beruflich in der Altenpflege tätig und dachte immer meine Berufung darin gefunden zu haben, anderen zu helfen. Ich war die gute Seele für meine anvertrauten Bewohnys und Kollegys und versuche auch durch gesellschaftliches und politisches Engagement die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Pflegeheimen zu verbessern.

Doch die dauerhafte Konfrontation mit Leid, Krankheit und Tod zeigte ihre Wirkung und führte mich direkt in einen Coolout bzw. im weiteren Verlauf dann in einen Burnout. Meine große Empathiefähigkeit lässt mich gut in andere Menschys einfühlen und sensibel Stimmungen erkennen. In meiner Tätigkeit als Altenpflegy führte dies aber nur schneller in die Erschöpfung.

Heute möchte ich Menschys in Wort und Bild inspirieren, die Schönheit in allem um uns herum wahrzunehmen und die Welt mit einem offenen Blick neu zu entdecken. Gerade in einer Zeit, in der Hass, Hetze und rechtes Gedankengut erneut in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, erachte ich es als besonders wichtig, uns einfach nur als Menschy zu begreifen und die tiefe Verbindung zu uns selbst und zueinander wiederzufinden.

Ich bin Autodidakty, Fotografy und kreativy Geisty, der es liebt, in den Details des Lebens das große Ganze zu erkennen.

Politisches

Bereits in meiner Jugendzeit engagierte ich mich sehr stark politisch, aber auch gesellschaftlich: Angefangen mit dem ehrenamtlichen Engagement bei der Jugendgruppe des BUND Naturschutz, der Grünen Jugend und später der linksjugend.solid. Gegny beschimpfen mich vermutlich als „linksgrün-versifft“ beschimpfen. Ich sehe das vielmehr als Kompliment: Weil ich Menschenrechte für alle fordere. Weil wir die Inklusion marginalisierte Gruppen wie Migranty und Behinderty wirklich leben und umsetzen müssen. Weil der Kapitalismus gescheitert ist.

Von 2011 bis 2012 war ich zudem Mitglied der Piratenpartei, aus der ich aufgrund ständiger interner Streitigkeiten schlussendlich ausgetreten bin. In dieser Zeit war ich u. a. einer der Ansprechpersonen der Arbeitsgruppe Diversity. Hieraus entstand bereits 2012 ein Positionspapier zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Geflüchteten: Darin forderten wir u. a. die Abschaffung der Residenzpflicht, ein Arbeitsrecht für Geflüchtete ab dem ersten Tag oder die Nichtausweisung von Geflüchteten für eine Dauer von zwei Jahren, wenn diese aktiv an der Wiederbeschaffung von Ausweisdokumenten mitwirken sowie ein dauerhaftes Bleiberecht, wenn es auch nach diesen zwei Jahren Gründe gibt, die eine Ausweisung verhindern.

Flüchtlingen erst einmal zu helfen, bevor man über Rückkehr überhaupt nachdenkt, ist keine Pflicht, der nachgekommen werden muss, sondern eine Selbtverständlichkeit.

Außerdem engagierte ich mich in der Zeit als Mitglied der Piratenpartei in der Arbeitsgruppe 60+ mit dem Schwerpunkt auf eine menschenwürdige Altenpflege und lebenswürdige Bedingungen für Bewohnys von Pflegeheimen. Dieses Engagement intensivierte ich nach meiner weiterführenden Ausbildung zum Altenpflegy ab dem Jahr 2017: Ich vernetzte mich mit dem in Bayern sehr bekannten Pflegekritiky Claus Fussek, schrieb Leserbriefe, reichte eine Petition beim Deutschen Bundestag ein, gab Interviews und verfasste mit Kollegys zwei Überlastungsanzeigen an meinen damaligen Arbeitgeby.

Von 2013 bis 2015 befand ich mich jedoch in einer Phase in meinem Leben, auf die ich rückblickend nicht besonders stolz bin. Ich war in dieser Zeit Mitglied der Alternative für Deutschland (AfD). Zu dieser Zeit bin ich in die Partei eingetreten, weil ich die damalige Euro-Rettung, die zulasten der Sparys in Griechenland ging, ablehnte. Denn warum sollten Bankkundys für die Rettung ‚ihrer‘ Bank aufkommen? Warum sollten sie für das Fehlverhalten einiger Großbanken und Investmentbankys haften, die nur am eigenen Profit interessiert sind?

Bereits 2014 fiel mir der Rechtsruck innerhalb der Partei auf. Vielleicht etwas naiv und blauäugig dachte ich, ich könnte mit einigen anderen Mitgliedys das Ruder noch herumreißen und die Partei in eine gemäßigtere Richtung   lenken. Rechtspopulistys und Rechtsextremistys um Björn Höcke und dem damals gegründeten Flügel sowie der Jungen Alternative waren zu diesem Zeitpunkt aber schon zu stark vertreten.

Schon zur Gründung ging es aber tatsächlich eher um Eigennutz. Im Nachhinein wurde mir also klar: Ich war von Anfang an in der falschen Partei.

Heute hat sich die AfD noch weiter radikalisiert und zeigt in ihrer Sprache und ihrem Programm ihre menschenverachtende Haltung. Diese spürte ich auch schon damals. Unbewusst habe ich in dieser Zeit so manche sprachliche Gepflogenheit oder Meinung übernommen und warne heute dringend davor, diese Partei zu unterschätzen. Mit subtilen, sektiererischen Methoden durchdringt sie weiterhin die Gesellschaft.

Nach dieser Zeit trat ich den von Bernd Lucke, dem einstigen AfD-Parteigründy und -vorsitzendy, gegründeten Liberal-Konservativen Reformern bei. Etwas später wurde ich Mitglied bei der FDP. Indem ich meine antikapitalistische und antinationalistische Einstellung unterdrückte, geriet ich geradewegs in die Arme rechtspopulistischer, kapitalistischer und neoliberaler Parteien. Heute bleibe ich meinem Weg treu.

Nach oben scrollen