Sascha Rakers

Achtsam leben. Kreativ erzählen. Verbunden wirken.

Schwarz-weiß-Porträt eines Mannes mit Brille und Hemd, der lächelnd in die Kamera blickt.

5 Gründe, warum du ein Feel-Good-Management brauchst

In einer von Stress geplagten und hektischen Arbeitswelt, erlebst du es als Unternehmensinhaber:in oder Geschäftsführer:in mit Sicherheit oft, dass deine Angestellten über die enorme Arbeitsbelastung klagen. Erfahre in diesem Artikel, warum die nachhaltige Implementierung eines Feel-Good-Managements deine Mitarbeiter:innen nicht nur glücklicher, sondern auch produktiver machen kann.

Eine brünette Frau sitzt vor einem MacBook, neben ihr liegen Smartphone und Brille. Sie hat die Hände in die Stirn geworfen und sieht verzweifelt auf den Bildschirm.
Foto: SEO Galaxy – Unsplash

Aus der Politik tönt es, dass wir mehr und effektiver arbeiten müssten; die tägliche Höchstarbeitszeit soll durch eine wöchentliche ersetzt werden. Dabei wird die Idee einer gesunden Work-Life-Balance zunehmend abgewertet.

Statistik zur Anzahl der bezahlten und unbezahlten Überstunden je Arbeitnehmer in Deutschland von 2000 bis 2024
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. (2025). Anzahl der bezahlten und unbezahlten Überstunden je Arbeitnehmer in Deutschland von 2000 bis 2024. Statista. Statista GmbH. Zugriff: 27. Juni 2025. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/437359/umfrage/bezahlte-und-unbezahlten-ueberstunden-je-arbeitnehmer-in-deutschland/

Zuletzt wurden 15,1 unbezahlte Überstunden je Arbeitnehmer:in in Unternehmen registriert. Auch wenn die Zahl der Überstunden insgesamt rückläufig ist, wächst der gefühlte Druck im Arbeitsalltag stetig: Es muss immer mehr in immer weniger Zeit geschafft werden. Diese neue Arbeitsmentalität führt direkt in Erschöpfung und Überforderung – mit Burnout als möglicher Folge. Ein gut durchdachtes Feel-Good-Management verhindert jedoch genau das.

Grund Nr. 1: Ein Feel-Good-Management macht deine Angestellten ausgeglichener und stärkt ihre psychische Resilienz

Als ehemaliger Pflegeprofi bin ich mir natürlich besonders der alltäglichen Belastung der seit der Corona-Pandemie sogenannten systemrelevanten Berufe bewusst. Nicht selten kam ich eine halbe Stunde vor Dienstbeginn und blieb auch schon mal bis zu zehn Stunden und in selten Fällen auch länger in der Arbeit.

Immer mehr Arbeit wird auf immer weniger Schultern verteilt und ist in der regulären Arbeitszeit nicht mehr zu stemmen.

Auch auf andere Berufe mag diese Situation zutreffen. Meine geleisteten Überstunden wurden nur selten in Freizeit ausgeglichen. Am Ende meines Arbeitsverhältnisses verfielen sie sogar ganz und ich stand allein vor einem Scherbenhaufen. Mit Unterstützung und therapeutischer Begleitung fand ich Schritt für Schritt zurück in ein selbstbestimmtes Leben. Meine damalige Arbeitgeberin hatte mich zu diesem Zeitpunkt bereits ersetzt.

Der demografische Wandel – immer weniger Arbeitskräfte müssen die Last der vielen Menschen im Land schultern – ist zugegebenermaßen eine Herausforderung. Doch gerade deshalb ist es wichtig, im ersten Schritt seine eigenen Grenzen zu kennen und diese dann auch selbstbestimmt zu vertreten.

Genauso ist es aber auch wichtig zu Arbeitsspitzen nicht sofort das Handtuch zu schmeißen, sondern Techniken zu kennen, sich wieder selbst zu erden.

Ein gut integriertes Feel-Good-Management ermöglicht es deinen Mitarbeitenden nicht nur in verschiedenen Kursen Achtsamkeitstechniken und Meditation zu erlernen, sondern bei Teambuilding-Events auch wie wichtig es ist, sich immer wieder der Umgebung und den Kolleg:innen bewusst zu werden. Angestellte, die ihre Gefühle auch im hektischen Berufsalltag noch klar benennen und diese selbst regulieren können, sind insgesamt resilienter gegenüber Stress.

Diese innere Balance stärkt auch den Teamgeist: Statt Konkurrenzdenken entsteht eine Kultur gegenseitiger Unterstützung. Denn nur dort, wo Dauerstress zu Frust führt, müssen sich Menschen über andere erheben, sich selbst erhöhen und vermeintliche „Low-Performer“ schlecht reden.

Grund Nr. 2: Es fördert nachhaltig Produktivität und Effizienz

Überhaupt wird mit einem konsequenten Feel-Good-Management die schädliche Einteilung in „High-“ und „Low-Performer“ überflüssig – stattdessen zählt das Potenzial des einzelnen Mitarbeitenden.

Du wirst erleben, wie deine Angestellten allein schon durch das Angebot eines regelmäßigen und niedrigschwelligen Gesprächsangebots gelassener werden. In der Folge führt das zu einer gesteigerten Arbeitszufriedenheit, einer tieferen Verbundenheit zu deinem Unternehmen und zu mehr Produktivität. Denn: Zufriedene Angestellte kommen gerne in die Arbeit und wollen etwas leisten.

Eine aktuelle Studie des Rheingold-Instituts hat ergeben, dass 76% der Befragten, es als wichtig erachten, Teil einer sozialen Gemeinschaft zu sein. Dies gebe ihnen Kraft für den Alltag und Freude. Auch ein wertschätzendes Arbeitsumfeld ist ein Ausdruck sozialer Gemeinschaft – und genau das brauchen viele Menschen heute mehr denn je. Das wirkt sich direkt positiv auf die Mitarbeitendenbindung aus, was eine effiziente Arbeitsorganisation und -bewältigung möglich macht.

Die Teilnehmer:innen erachteten drei Aspekte für wesentlich, um sich verbunden zu fühlen, welche mit einem Feel-Good-Management erreicht werden können:

  • „Wenn ich respektiert werde“
  • „Wenn meine Anliegen gehört und ernst genommen werden“
  • „Wenn ich mich so zeigen kann, wie ich wirklich bin“

Respekt beginnt dort, wo das Bedürfnis nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance nicht klein geredet wird. Deine Angestellten müssen das Gefühl haben, dass du dich für deren Gesundheit interessierst und wirksame Maßnahmen ergreifst, um diese und auch deren Arbeitskraft langfristig zu erhalten.

Grund Nr. 3: Ein Feel-Good-Management verringert die Anzahl der Krankheitstage deiner Mitarbeitenden

Aus den obigen Punkten ergibt sich folgerichtig, dass zufriedene, glückliche und an gemeinsamen Zielen und Visionen arbeitende Menschen seltener krank werden. Das bestätigt auch der Fehlzeiten-Report 2024 der AOK.

Die jährlichen Krankheitstage je Mitarbeiter:in reduzierten sich so auf 9,7 Tage. Zudem zeigte sich, dass zufriedene Angestellte wesentlich seltener erschöpft waren und weniger an Schlafstörungen und körperlichen Beschwerden wie Rückenschmerzen litten. Wenn Menschen stattdessen Angst um ihren Job haben müssen, weil sie jederzeit austauschbar sind, werden sich diese auch viel häufiger krank zur Arbeit schleppen; wenn Menschen mit leeren Floskeln abgespeist werden, aber keine Verantwortungsübernahme deinerseits spüren, werden diese immer öfter krank und fallen im schlimmsten Fall irgendwann ganz aus.

Dir entsteht dadurch ein großer wirtschaftlicher Schaden: Du musst für diese Zeit auf externe Mitarbeitende in der Arbeitnehmerüberlassung zurückgreifen, was zusätzliche Kosten verursacht. Oder du verordnest deinen verbliebenen Angestellten Mehrarbeit, was solange gut geht, bis auch diese erkranken. Daraus resultierende dauerhafte Ausfälle führen nicht nur zu menschlichen Härten, sondern auch zu hohen Folgekosten – etwa durch Kosten für die Schaltung von Stellenanzeigen, Einarbeitung und Produktivitätsverlust.

Mit individuell auf deinen Betrieb abgestimmte Maßnahmen der Gesundheitsförderung beugst du dem jedoch gezielt vor.

Grund Nr. 4: Es stärkt deine Attraktivität als Arbeitgeberin

Viele Unternehmen kümmern sich nur selten um ein sinnvolles Feel-Good-Management. Vielfach wird dies von einem HR-Verantwortlichen „nebenbei“ übernommen. Manchmal werden als Benefits auch nur Obstkorb, pünktliche Bezahlung und ein familiäres Arbeitsumfeld genannt. Dass hierbei die wirklichen Wünsche und Bedürfnisse der Belegschaft eines Unternehmens nicht wirklich berücksichtigt werden können, ist wohl selbsterklärend.

Die Einstellung eines Feel-Good-Managers, der sich nur darum kümmert, dass es Ihren Mitarbeiter:innen gut geht, Konzepte hierzu entwickelt und Angebote auch selbst durchführt, stärkt nachhaltig Ihre Arbeitgebermarke. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels zählt echter Mehrwert, den du mit einem ganzheitlichen Wohlfühlkonzept, das mehr ist als heiße Luft, bietest. Bewerber:innen entscheiden sich nicht nur mehr aufgrund eines guten Gehalts für ein Unternehmen. Vielen ist heute neben der eigenen Gesunderhaltung auch die Selbstverwirklichung wichtig.

Grund Nr. 5: Mit einem Feel-Good-Management erkennst du Talente

Ein Feel-Good-Manager kann dich genau hierbei unterstützen. Du filterst passgenau die Talente aus deiner Belegschaft heraus, die nicht nur jammern, sondern etwas bewegen wollen. Mitarbeitende, die sich der persönlichen Veränderung nicht verschließen und die mutig und entschlossen neue Wege gehen.

Kosten für Fort- und Weiterbildungen können so zielgerichtet den Angestellten zugutekommen, die sich hierfür auch in besonderer Weise eignen. Denn wenn Weiterbildungen an den falschen Stellen ansetzen, entstehen Frust und Zeitverlust auf beiden Seiten. Ein gezielter Blick auf das Potenzial beendet diesen Teufelskreis.